Wednesday, November 25, 2009

Oscar Wilde on Art


"...if artists start to create what everybody wants to see, not what comes from inside... [at that point]... they cease to be artists..."

Oscar Wilde

Tuesday, November 24, 2009

Museum visitors


FRANCE. Paris. Louvre.Mona Lisa. 29 October 2009.


GERMANY. Berlin. Neues Museum. Nofretete. 10 November 2009.

Wednesday, November 11, 2009

verteidigung der wölfe gegen die lämmer


verteidigung der wölfe gegen die lämmer

soll der geier vergißmeinnicht fressen?
was verlangt ihr vom schakal,
daß er sich häute; vom wolf? soll
er sich selber ziehen die zähne?
was gefällt euch nicht
an politruks und an päpsten,
was guckt ihr blöd aus der wäsche
auf den verlogenen bildschirm?

wer näht denn dem general
den blutstreif an seine hosen? wer
zerlegt vor dem wucherer den kapaun?
wer hängt sich stolz das blechkreuz
vor den knurrenden nabel? wer
nimmt das trinkgeld, den silberling,
den schweigepfennig? es gibt
viel bestohlene, wenig diebe; wer
applaudiert ihnen denn, wer
lechzt denn nach lüge?

seht in den spiegel: feig,
scheuend die mühsal der wahrheit,
dem lernen abgeneigt, das denken
überantwortend den wölfen,
der nasenring euer teuerster schmuck,
keine täuschung zu dumm, kein trost
zu billig, jede erpressung
ist für euch noch zu milde.

ihr lämmer, schwestern sind,
mit euch verglichen, die krähen:
ihr blendet einer den andern.
brüderlichkeit herrscht
unter den wölfen:
sie gehen in rudeln.

gelobt sei´n die räuber; ihr,
einladend zur vergewaltigung,
werft euch aufs faule bett
des gehorsams, winselnd noch
lügt ihr, zerrissen
wollt ihr werden, ihr
ändert die welt nicht mehr.

hans magnus enzensberger (1962)

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Monday, November 9, 2009

Thursday, November 5, 2009

Rainer Maria Rilke: Sonette an Orpheus


Wir gehen um mit Blume, Weinblatt, Frucht.

Sie sprechen nicht die Sprache nur des Jahres.

Aus Dunkel steigt ein buntes Offenbares

und hat vielleicht den Glanz der Eifersucht

der Toten an sich, die die Erde stärken.
Was wissen wir von ihrem Teil an dem?

Es ist seit lange ihre Art, den Lehm

mit ihrem freien Marke zu durchmärken.

Nun fragt sich nur: tun sie es gern?...

Drängt diese Frucht, ein Werk von schweren Sklaven,

geballt zu uns empor, zu ihren Herrn?

Sind sie die Herrn, die bei den Wurzeln schlafen,

und gönnen uns aus ihren Überflüssen 

dies Zwischending aus stummer Kraft und Küssen?

Rainer Maria Rilke (aus: Sonette an Orpheus, Teil I Nr. 14, 1922)

Monday, November 2, 2009