Sunday, May 3, 2009

[Hälfte des Lebens...Friedrich Hölderlin]


Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget 

Und voll mit wilden Rosen 

Das Land in den See, 

Ihr holden Schwäne, 

Und trunken von Küssen 

Tunkt ihr das Haupt 

Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm ich, wenn 

Es Winter ist, die Blumen, und wo 

Den Sonnenschein, 

Und Schatten der Erde? 

Die Mauern stehn 

Sprachlos und kalt, im Winde 

Klirren die Fahnen.

[Friedrich Hölderlin]

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